Der Start in die Auswärtstournee verlief so ganz nach dem Geschmack des THW Kiel. 33:22 (17:10) setzte sich der deutsche Handball-Rekordmeister am Sonntag bei HBW Balingen-Weilstetten durch. Es war die erste von fünf Bundesliga-Partien, die der THW in Folge auswärts bestreiten muss.
Als sich der Tross des THW morgens per Flugzeug über Stuttgart auf den Weg nach Balingen machte, wussten die Kieler noch nicht, was sie im Schwabenland erwarten wird – ein harter Kampf um wichtige Punkte oder ein lockerer Spaziergang zum nächsten Bundesliga-Sieg. Die Frage beantworteten die Norddeutschen nur wenige Stunden später ganz schnell auf dem Parkett der Balinger Sparkassen-Arena: Es wurde ein entspannter Sonntagsausflug.
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„Wir hatten großen Respekt vor dem Gegner. Umso zufriedener sind wir mit unserer Leistung und dem Ergebnis“, meinte nach dem Abpfiff THW-Kapitän Domagoj Duvnjak, der den Blick schnell auf den kommenden Donnerstag richtete: „Jetzt sind wir voll fokussiert auf Melsungen und hoffen, dass wir dort ähnlich spielen wie heute.“
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Beeindruckende Leichtigkeit
Sollte das gelingen, dann wird auch Melsungen große Probleme mit dem THW haben, der eine ganz souveräne Vorstellung ablieferte. Bis zum 4:4 ließen die Zebras ihre Gastgeber noch mitspielen, dann bog das Team von Filip Jicha mit einem 4:0-Lauf auf die Erfolgsspur ab.
Anders als noch am Donnerstag beim Arbeitssieg gegen den Bergischen HC (33:30) traten die Kieler mit einer beeindruckenden Leichtigkeit auf, der der HBW nicht viel entgegenzusetzen hatte. Nach gut 20 Minuten hatte Duvnjak mit dem 14:8 für die erste Sechs-Tore-Führung gesorgt und seinem Trainer damit die Möglichkeit eröffnet, schon frühzeitig zu wechseln und die Belastung gleichmäßig zu verteilen. Dem Spielfluss des THW tat das keinen Abbruch. Der Pausenstand von 17:10 war mehr als verdient.
Zeit für Experimente
Durchgang zwei brachte wenig Veränderungen. Die Schleswig-Holsteiner hatten alles im Griff. Jicha nutzte die Möglichkeiten, verschiedene Deckungsformationen zu probieren, spielte für kurze Zeit im Angriff mit dem siebten Feldspieler und wechselte auch weiter munter durch.
Die Hausherren mühten sich zwar, die Niederlage in Grenzen zu halten und kamen auch noch einmal bis auf fünf Treffer heran (19:24/44.), doch der THW zog das Tempo kurz an und baute den Vorsprung nach Belieben wieder aus. Als Duvnjak mit dem 30:20 für die erste Zehn-Tore-Führung sorgte, herrschte auf der Kieler Bank längst zufriedene Entspanntheit. Der Sonntagsausflug machte allen sichtlich Spaß. Auch die Spieler aus der zweiten Reihe erhielten nun noch die Chance, sich auf der Platte zu zeigen und die Dusche nach dem Spiel zu verdienen.
„Meine Jungs haben sehr konzentriert gearbeitet, unsere offensive Abwehr hat gut gestanden. Wir konnten viel Druck über die zweite Welle machen. Deswegen bin ich sehr froh“, sagte THW-Coach Jicha, kurz bevor er sich am Abend mit seinem Team wieder auf den Rückweg nach Kiel machte.
HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky, Jensen, Bozic – Zobel (4), Lipovina, Kirveliavicius, Nothdurft, Wiederstein (1), Gretarsson (4/1), Schoch (3), Zintel, Scott (2), Saueressig (3), Röller (1), Strohsack (1), Huber (1)
THW Kiel: N. Landin, Quenstedt (n.e.) – Ehrig (2), Duvnjak (4), Sagosen (5), Reinkind (3), M. Landin (1), Sunnefeldt, Weinhold (3), Wiencek (3), Ekberg (7/6), Ciudad, Dahmke (2), Zarabec, Horak, Pekeler (3)
Schiedsrichter: R. Thiyagarajah / S. Thiyagarajah (Gummersbach)
Zeitstrafen: 4:4
Siebenmeter: 1/1:8/6