Piotr Przybecki machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. Nach der 18:32 (7:15)-Niederlage gegen HC Elbflorenz fand der Trainer von Handball-Zweitligist VfL Lübeck-Schwartau deutliche Worte: „Die Leistung war indiskutabel, so darf man sich nicht präsentieren", sagte der VfL-Coach, nachdem seine Mannschaft erstmals nach neun Siegen in Folge wieder ein Heimspiel in der Hansehalle verloren hatte.
VfL-Angriff ein laues Lüftchen
Die Niederlage hatten sich die Gastgeber selbst zuzuschreiben. Vor allem im Angriff lief kaum etwas zusammen. Die Würfe landeten zu oft über oder neben dem Tor, sodass sich die Gäste früh deutlich absetzten konnte. Als Nils Kretschmer den Gästen mit dem Treffer zum 7:3 einen Vier-Tore-Vorsprung bescherte, zog Przybecki die erste Auszeit (13.). Die aber verfehlte ihre Wirkung. Statt aufzuholen, fand Elbflorenz immer besser in die Partie und nutzte die Fehler des VfL konsequent aus – zur Pause führte der HCE bereits mit 15:8.
„Wir haben im ersten Durchgang allein sieben technische Fehler gemacht, dazu acht, neun große Chancen vergeben. Ich hatte erwartet, dass wir in der zweiten Halbzeit kämpfen, cleverer und konsequenter spielen“, sagte Przybecki. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
Kaum Besserung nach der Pause
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs gab es kaum Besserung im Spiel der Nordlichter. Der HCE konnte die Führung sogar auf 18:9 ausbauen (35.). Dennis Klockmann im Tor konnte der VfL-Abwehr nicht den nötigen Impuls geben und vorne ließen Niels Versteijnen und Co. zahlreiche weitere Möglichkeiten liegen. Als Sebastian Greß das 24:14 für die Gäste erzielte, war die Partie endgültig entschieden (48.).
In der Schlussphase versuchte es der VfL mit offensiven Abwehrvarianten und schnellen Angriffen, doch selbst eine Ergebniskosmetik sollte nicht mehr gelingen. Der HC Elbflorenz gewann am Ende deutlich mit 32:18 und verdrängte den VfL vom vierten Tabellenplatz.
Przybecki tief enttäuscht
Entsprechend enttäuscht äußerte sich Przybecki nach dem Spiel: „Wir haben sowohl vorne als auch hinten inkonsequent gespielt. Ich habe viele naive Aktionen gesehen. Wir haben teilweise mit angezogener Handbremse gespielt. So kann man in der 2. Bundesliga kein Spiel gewinnen“, polterte der VfL-Coach und strich seiner Mannschaft den freien Donnerstag, um die Geschehnisse schnell aufzuarbeiten.
Wiedergutmachung gegen Rimpar
Bereits am Samstag steht das nächste Spiel auf dem Programm. „Das war ein Dämpfer, der richtig weh tat. Gegen Rimpar wird es jetzt auswärts nicht einfacher, wir brauchen eine viel bessere Leistung und müssen am Samstag richtig Gas geben“, forderte Przybecki beim Tabellenzwölften eine Reaktion seiner Mannschaft.
„Wir haben richtig auf die Fresse bekommen. Wir haben aber nicht die Zeit, uns lange damit aufzuhalten. Das ist das Gute am Sport: Wir haben schnell die Chance, es besser zu machen“, sagte VfL-Kapitän Martin Waschul
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