Handball-Rekordmeister THW Kiel hat sich nach der 28:31-Niederlage im Nordderby bei der SG Flensburg-Handewitt eindrucksvoll zurückgemeldet. Auch ohne den verletzten Abwehrchef Hendrik Pekeler und Torhüter Dario Quenstedt (Oberschenkelverletzung) feierten die „Zebras“ im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Pick Szeged vor allem dank einer glanzvollen ersten Halbzeit einen klaren 33:28-(21:13)-Erfolg. Der Titelverteidiger der Königsklasse hat damit das Tor zur Runde der letzten Acht ganz weit aufgestoßen – durchgehen wollen die Kieler am kommenden Mittwoch im Rückspiel in eigener Halle.
Sander Sagosen glänzt als Regisseur und Vollstrecker
Das war ein ganzer anderer THW Kiel als am Wochenende in Flensburg. Von Beginn an präsentierten sich die Norddeutschen im Szeged hellwach und hochkonzentriert. Angeführt vom überragenden Sander Sagosen, der sowohl als Regisseur als auch als Vollstrecker glänzte, erspielte sich der THW schnell eine 3:0-Führung (4.). Die ungarische Startruppe um die beiden ehemaligen Kieler Joan Canellas und Marko Vujin fand überhaupt nicht ins Spiel. Immer wieder bissen sich die Hausherren an der enorm beweglichen Kieler Deckung, in der Domagoj Duvnjak und Pavel Horak abwechselnd neben Patrick Wiencek den Mittelblock bildeten, die Zähne aus. Und dann war da ja auch noch Niklas Landin. Der dänische Top-Torhüter hat in seiner 14-tägigen Corona-Quarantäne nichts verlernt und kaufte Szeged einen Wurf nach dem anderen ab.
Mit Acht-Toreführung in die Pause
Patrick Wiencek mit einem Kunstwurf im Rückwärtsfallen und Duvnjak mit einem Wurf ins leere Szeged-Gehäuse sorgten in der 20. Minute beim 13:8 für die erste Fünf-Tore-Führung. Fünf Minuten später erhöhte Sagosen mit seinem sechsten Treffer im sechsten Versuch sogar auf acht (20:12). Pick Szeged hatte schon lange keine Antworten mehr auf die glänzende Kieler Vorstellung.
Nach dem Wechsel konnten die Kieler das Feuerwerk der ersten Hälfte dann nicht mehr in vollem Umfang fortsetzen. Szeged war nun besser im Spiel. Mehr als ein wenig Ergebniskosmetik ließ der THW aber nicht zu.
Pick Szeged: Mikler, Alilovic – Källman(4), Bodo (3), Canellas (2), Radivojevic (6/3), Gaber, Sostaric (3), Kaspárek (3), Stranovsky (1), Bombac, Banhidi (3), Vujin (1), Rosta
THW Kiel: N. Landin, Andersson – Ehrig (n.e.), Duvnjak (4), Sagosen (8), Reinkind (6), M. Landin (3), Sunnefeldt, Weinhold, Wiencek (5), Ciudad (n.e.), Ekberg (4/1), Dahmke, Zarabec (3), Voigt (n.e.), Horak
Schiedsrichter: Nikolov/Nachevski (Nordmazedonien)
Siebenmeter: 5:1
Zeitstrafen: 2:5