Die deutschen Handballer blicken den Olympischen Spielen nach der letztlich souverän gemeisterten Qualifikation zuversichtlich entgegen.
„Gold ist noch nicht im Kopf, aber ein entferntes Ziel“, sagte Kapitän Uwe Gensheimer. „Jetzt müssen wir aber erst einmal den Ball flach halten und uns bestmöglich vorbereiten.“
DER FAHRPLAN: In sechs Wochen wird Bundestrainer Alfred Gislason seine Schützlinge für den Abschluss der EM-Qualifikation wieder zusammenholen. Da die DHB-Auswahl bereits für die Endrunde 2022 in Ungarn und der Slowakei qualifiziert ist, kann der 61 Jahre alte Isländer die letzten Gruppenspiele am 29. April in Bosnien-Herzegowina und am 2. Mai gegen Estland zum Testen nutzen. „Ich werde sicher die eine oder andere Stammkraft nicht mitnehmen und einigen Spielern aus der zweiten Reihe die Chance geben, sich zu zeigen“, kündigte Gislason an. Nach dem Ende der Bundesliga-Saison Ende Juni geht es dann in die unmittelbare Olympia-Vorbereitung.
DIE MANNSCHAFT: Zu Olympia darf Gislason nur 14 Akteure mitnehmen. Ob er jede Position doppelt besetzt, ist fraglich. Wahrscheinlicher erscheint eine Nominierung von drei Kreisläufern, um die Abwehr als Prunkstück zu stärken. Dafür könnte der Bundestrainer einen Außen oder einen Aufbauspieler opfern. Eine weitere spannende Frage: Wen lässt Gislason aus dem Torwart-Trio Andreas Wolff, Johannes Bitter und Silvio Heinevetter zuhause, falls er sich nur für ein Duo entscheidet. Momentan hat der Bundestrainer aber nur eine Sorge: „Ich muss darauf hoffen, dass wir bis zu Olympia keine weiteren Verletzten haben.“
DIE GEGNER: Die Konkurrenz in Tokio ist hochkarätig. Weltmeister Dänemark, Europameister Spanien, der WM-Zweite Schweden, Rekord-Weltmeister Frankreich und der EM-Dritte Norwegen kommen neben der deutschen Mannschaft alle für die Medaillen infrage. Und nicht zu vergessen Favoriten-Schreck Portugal, der den EM-Zweiten Kroatien eliminierte. „Wir müssen mit der stärksten Formation antreten, sonst wird das nichts“, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning.