Auch im Spitzenspiel der Handball-Bundesliga hat die SG Flensburg-Handewitt ihre Klasse unter Beweis gestellt und die Tabellenführung gefestigt. Bei den Füchsen Berlin glückte am Donnerstagabend ein souveräner 33:29 (15:13)-Erfolg. Es war der sechste Bundesliga-Sieg in Folge. Damit verlor ein weiterer Verfolger zunächst den unmittelbaren Kontakt zu den Flensburgern.
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Überragender Angriff
Wie schon schon beim letzten Auftritt der SG in der Max-Schmeling-Halle vor fast einem Jahr spielten die Torhüter nur eine untergeordnete Rolle, wenngleich Torbjörn Bergerud mit zwei gehaltenen Siebenmetern gegen Hans Lindberg schmerzhafte Nadelstiche setzte. Zugute halten muss man den Keepern, dass eine starke Abwehr, in der Simon Hald wieder neben Johannes Golla den Innenblock besetzte, viele Abschlüsse verhinderte.
Vor allem aber war eine überragende Leistung des Angriffs ausschlaggebend dafür, dass der deutsche Vizemeister im wettbewerbsübergreifend 17. Spiel hintereinander unbesiegt blieb.
Nervenstark und abgezockt
Die Berliner leisteten mehr Widerstand als vier Tage zuvor die TSV Hannover-Burgdorf, doch insgesamt fehlten den Füchsen die Mittel, um die Flensburger nachhaltig in Verlegenheit zu bringen. Die Gäste konnten sich zwar lange nicht deutlich absetzen, doch sie bewahrten jederzeit Coolness und Disziplin. Einmal mehr steuerte Jim Gottfridsson die Offensive mit dem Gespür für die optimale Entscheidung und hoher Variabilität.
Sowohl für die 6:0-Formation der Füchse als auch für die 5:1-Variante fand die SG Lösungen über den Kreis, die Außen oder in dynamischen 1:1-Situationen. Dabei überzeugte diesmal Göran Sögard, während Lasse Möller nach seinem fabelhaften Auftritt in Hannover nur in der Anfangsphase zum Zug kam und dabei einige Probleme mit der sehr robusten Berliner Abwehr hatte.
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Wanne ein unerbittlicher Vollstrecker
Beim 9:9 (16. Minute) gab es in der Max-Schmeling-Halle den letzten Gleichstand. Danach behaupteten die Flensburger bis zum Schluss die Führung, woran auch Hampus Wanne als unerbittlicher Vollstrecker seinen Anteil hatte. Lediglich einen von neun Siebenmetern ließ der schwedische Linksaußen aus, schwang sich dann aber mit insgesamt zwölf Treffern zum besten Werfer der Partie auf.
Während die SG auch im zweiten Durchgang mit viel Ausstrahlung und Selbstvertrauen auftrat, verloren die Berliner zunehmend den Glauben an ihre Chance. Immer mehr Fehler schlichen sich in ihr Angriffsspiel, sodass beim Fünf-Tore-Vorsprung (27:22) für die SG in der 50. Minute kaum noch Zweifel am Auswärtssieg bestanden.
Füchse Berlin: Genz (42.-52.), Milosvljev – Ernst, Wiede (5), Holm (4), Gojun (1), Andersson (4), Lindberg (3/1), Michalczik, Chrintz, Matthes (1), Kopljar, Vujovic (5/4), Koch (1), Marsenic (3), Drux (2)
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud (ab 31.) – Golla (5), Hald (2), Svan (n.e.), Wanne (12/8), Jöndal (n.e.), Steinhauser (4), Mensah, Sögard (3), Gottfridsson (2), Holpert (n.e.), Möller (2), Röd (3)
Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Braunschweig/Bochum)
Zeitstrafen: 3:1
7m: 5/7:8/9