Wenn doch dieses verdammte Verletzungspech nicht wäre…! Sportlich läuft alles nach Wunsch für die SG Flensburg-Handewitt, top platziert in der Handball-Bundesliga und der Champions League. Doch im personellen Bereich muss der Club in dieser Saison einige Hiobsbotschaften verkraften – wie die um Alexander Petersson. Der 40-jährige Isländer, der Ende Januar als Ersatz für den Langzeitverletzten Franz Semper (Kreuzbandriss) von den Rhein-Neckar Löwen geholt wurde, hat sich in der vergangenen Woche im Training einen Sehnenteilriss im linken Oberschenkel zugezogen.
Wochenlange Pause
Dies ergab eine MRT-Untersuchung in der Diako Flensburg. Damit wird der routinierte Rückraumspieler dem Bundesliga-Tabellenführer voraussichtlich mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen – was die angespannte Situation auf der halbrechten Position, die aktuell mit nur einem etatmäßigen Linkshänder (Magnus Röd) besetzt ist, wieder verschärft.
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„Nun sind wir wieder einmal mehr als Mannschaft gefragt“, sagte SG-Trainer Maik Machulla, der von einem „erneuten Rückschlag für uns“ sprach. „Alex hat sich sehr gut ins Team eingefunden und hätte uns schnell helfen können. Dass er nun mehrere Wochen ausfällt, ist für ihn, aber auch für uns natürlich bitter.“
Improvisieren ist gefragt
In Johannes Golla, Jacob Heinl, Lasse Möller und Franz Semper hatte und hat die SG in dieser Spielzeit bereits zahlreiche Langzeit-Patienten zu beklagen, ihr stand in noch keinem Spiel der komplette Kader zur Verfügung. „Daher sind wir die Situation, immer wieder umzustellen und uns an diese besonderen Bedingungen anzupassen, inzwischen gewohnt“, sagte Machulla. „Ich bin mir sicher, dass meine Mannschaft es auch dieses Mal auffangen wird.“
Anderes Thema: Am Montag gab es Gespräche mit der HBL, das im Vorjahr verlegte Bundesliga-Spitzenspiel zwischen den Füchsen Berlin und der SG an diesem Donnerstag (19 Uhr) auszutragen. Eigentlich hätten die Flensburger an diesem Tag beim FC Porto antreten sollen, doch diese Champions-League-Partie fällt Corona zum Opfer. Aus demselben Grund war Mitte November 2020 die Partie Berlin gegen Flensburg abgesagt worden. Eine Entscheidung steht noch aus.
Intelligente Spieltage
In Bezug auf das leidige Thema Terminnot hat Maik Machulla erneut sogenannte intelligente Spieltage in der Handball-Bundesliga gefordert. Mehrere Auswärtsspiele eines Teams in einer Region sollen gebündelt und binnen einer Wochen absolviert werden. „Man muss sich bei der HBL hinsetzen und darüber sprechen: Wie kann man das optimal gestalten, dass wir nicht unnötig viel reisen?“, sagte Machulla als Sprecher der Bundesliga-Trainer im „Sportclub“ des NDR. Sein Bestreben: mehr Regenerationsfreiräume für die Profis zu schaffen. „Wir müssen es als Trainer auch schaffen, die Belastungen so zu verteilen, dass wir die Spieler nicht kaputtmachen.“
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