Die erste Pflichtaufgabe ist erledigt, doch mit Blick auf den nächsten WM-Gegner Kap Verde nehmen bei den deutschen Handballern die Sorgen zu. In dem afrikanischen Team gab es im Vorfeld der WM mehrere Corona-Fälle.
Torhüter Johannes Bitter übte sogar deutliche Kritik daran, dass die Partie gegen die Afrikaner am Sonntag (18.00 Uhr/ARD) überhaupt stattfindet. „Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist das fahrlässig“, sagte der 38-Jährige nach dem lockeren 43:14-Sieg im Auftaktspiel gegen Uruguay. „Es ist ein zu großes Risiko fürs Turnier aus meiner Sicht, und deswegen finde ich das verantwortungslos, wenn das Spiel wirklich stattfindet.“ Dass es anders kommt, ist äußerst unwahrscheinlich.
Der Kantersieg gegen Uruguay spielte angesichts der Brisanz des nächsten WM-Spiels schnell keine Rolle mehr. Dass Kap Verde trotz mehrerer Corona-Fälle überhaupt nach Ägypten gereist war, überraschte nicht nur einige deutsche Spieler. Dass nach der Ankunft in Kairo dann weitere vier Akteure positiv getestet wurden, vergrößerte die Sorgen der DHB-Auswahl. Alle anderen Spieler der Afrikaner wurden am Freitag zwar negativ getestet und traten auch bei der 27:34-Niederlage gegen Ungarn an. Dennoch bleiben Fragezeichen. „Man muss halt hoffen, wenn wir auf Kap Verde treffen, dass keiner von ihnen infektiös ist“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason.
Es bleibt so oder so ein Spiel mit dem Risiko. Nach ihrer Auftaktpartie gegen die Ungarn zogen die Afrikaner auch ins Hotel der deutschen Mannschaft in Gizeh ein, was den Spielern aber weniger Sorgen bereitete. „Das Hotel ist weitläufig genug, dass man da nicht nebeneinander sitzen muss“, sagte Kapitän Uwe Gensheimer. Der 34-Jährige vertraut auf die regelmäßigen Corona-Tests.
Zuvor hatte der Weltverband IHF entschieden, dass ab heute alle an der WM beteiligten Personen täglich getestet werden müssen. „Es gibt die Gefahr weiterhin, aber durch die engmaschige Testung glaube ich, dass wir bestmöglich geschützt sind“, sagte Gensheimer.