Für mindestens 60 Minuten sollen heute die komplizierten Umstände der WM in Ägypten für die deutschen Handballer keine Rolle spielen. Mit dem eingeplanten Auftaktsieg gegen Uruguay will die DHB-Auswahl (18.00 Uhr/ARD) die Grundlage für ein erfolgreiches Turnier legen.
Es gibt im Prinzip nichts, was gegen einen optimalen WM-Start der Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason spricht. Stattdessen dürfte ein erfolgreicher Auftakt aus verschiedenen Gründen kein Problem sein.
MOTIVATION: Die DHB-Auswahl wohnt zwar in einem luxuriösen Hotel in unmittelbarer Nähe der Pyramiden von Gizeh. Dennoch können Mannschaft und Trainer es kaum erwarten, das Fünf-Sterne-Haus endlich in Richtung WM-Halle zu verlassen. „Wir sind bereit“, sagte Spielmacher Philipp Weber. „Ich freue mich riesig auf die kommende Zeit, auf die kommenden Aufgaben. Ich bin gespannt, wie es dann im ersten Spiel sein wird.“
ERFAHRUNG: Uruguay tritt erstmals bei einer Weltmeisterschaft an. Deutschland „liegt außerhalb unserer Möglichkeiten“, sagte Uruguays Trainer Jorge Botejara. Die Partie dient Gislasons neu zusammengestellter Mannschaft daher vor allem zum Einspielen. Die Südamerikaner werden versuchen, mit einer aggressiven Abwehr dagegenzuhalten. „Im Angriff zählt’s, wenig Fehler zu machen und sich nicht von ihrer Härte beeindrucken zu lassen“, sagte Weber.
INDIVIDUELLE KLASSE: Allein die WM-Teilnahme ist für Uruguay schon eine Sensation. Mit Ausnahmespielern wie dem deutschen Kapitän Uwe Gensheimer oder Torhüter Andreas Wolff können sie sich nicht messen, die DHB-Auswahl ist auf allen Positionen besser besetzt als die Südamerikaner. Findet der Europameister von 2016 zur Normalform, dürfte er klar gewinnen. Der bislang höchste Sieg in einem WM-Auftaktspiel war einer deutschen Mannschaft übrigens 1958 gegen Luxemburg gelungen: Damals wurde 46:4 gewonnen. So deutlich dürfte es am Freitag gegen Uruguay aber nicht werden.