Deutschland trifft auf Uruguay – ein Auftakt zum Warmwerden

Alfred Gislason macht drei Kreuze. „Endlich geht’s los“, sagte der Bundestrainer im Vorfeld des WM-Auftakts der deutschen Handballer gegen Debütant Uruguay (18 Uhr, ARD). Nachdem viel und emotional über das Hygienekonzept und dessen Einhaltung diskutiert wurde, sollen am Freitag sportliche Schlagzeilen her.

 

Der Isländer schränkte angesichts des zu erwartenden Niveaus der Exoten ein: „Wo wir stehen, wissen wir erst nach dem Ungarn-Spiel.“

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Veraltete Videos

Die DHB-Auswahl trifft auf ein nahezu unbeschriebenes Blatt. „Ich kenne Uruguay nur von Videos, die fast alle ein Jahr alt sind“, berichtete Gislason. Die von Jorge Botejara trainierte Mannschaft, in deren Kader nur vier Legionäre stehen, sprang als Dritter der Südamerika-Meisterschaft 2020 auf den WM-Zug auf. Gerade einmal 1950 Handballer sind in Uruguay organisiert. In Deutschland sind es über 700.000.

Uruguay deckt robust

„Wenn wir unseren Plan einhalten, wenig Fehler im Angriff machen und uns nicht von der Härte in ihrer Abwehr beeinflussen lassen – dann sind wir einfach besser“, meinte Philipp Weber vor seinem ersten WM-Einsatz. Gislason forderte Geduld und warnte ebenfalls vor der robusten Deckung der Südamerikaner. Beim Vorhaben, diese auszuhebeln, nimmt Weber als erste Spielmacher-Wahl eine wichtige Rolle ein.

 

Im Blickpunkt: Johannes Golla

Eine „zentrale Figur in Abwehr und Angriff“, so Gislason, sei der Flensburger Johannes Golla. „Er ist extrem wichtig für uns in diesem Turnier – und auch in der Zukunft“, erklärte der Bundestrainer. Er müsse jedoch aufpassen, den 23 Jahre alten Kreisläufer nicht überzustrapazieren.

Golla kehrte nach einem Mittelfußbruch erst Ende November aufs Parkett zurück und wurde nach den Absagen von Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler und Jannik Kolhbacher zum wichtigsten Mann am Kreis. Die Verantwortlichen der SG Flensburg-Handewitt blicken mit Sorge an den Nil.

Vier Streichstellen

Vier Spieler aus dem 20er-Kader muss Gislason vor der Partie streichen. Die drei Torhüter habe er schon darüber informiert, wer aussetzen muss. Verraten wollte der Isländer seinen Entschluss aber noch nicht. Andreas Wolff ist als Nummer eins gesetzt, also trifft es zum Auftakt Johannes Bitter oder Silvio Heinevetter.