SG Flensburg-Handewitt lässt Aufsteiger TuSEM Essen keine Chance

Diese Vorstellung von Johannes Golla dürfte Handball-Bundestrainer Alfred Gislason gefallen haben. Acht Tore steuerte der Kreisläufer der SG Flensburg-Handewitt Mittwochabend zum 35:28 (18:14)-Erfolg der SG Flensburg-Handewitt gegen Aufsteiger TuSEM Essen bei.

Am 43. Bundesliga-Heimsieg in Folge – die SG ist in der Flens-Arena seit drei Jahren makellos – brannte zu keinem Zeitpunkt etwas an, obwohl das im Rückraum dezimierte Team von Maik Machulla das Gaspedal nicht durchdrückte. Der SG-Coach musste neben Franz Semper und Lasse Möller auch auf Göran Sögard (Leiste) verzichten.

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Golla empfiehlt sich

Einen Tag, nachdem mit Hendrik Pekeler ein weiterer deutscher Kreisläufer des THW Kiel für die WM im Januar abgesagt hatte (auch Patrick Wiencek verzichtet), zeigte Golla, dass Gislason auf ihn zählen kann. „Im Angriff lief es so, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte der 23-Jährige, der für acht Tore nur zehn Versuche brauchte.

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Golla ist nach einem Mittelfußbruch in der Vorbereitung auf bestem Wege, rechtzeitig zu alter Stärke zu finden.

 

4:07 Minuten zeigte die Hallenuhr, als Golla Flensburgs ersten Treffer gegen den Tabellenvorletzten erzielte. Fortan ging es Schlag auf Schlag. Das 5:3 (10. Minute) war Gollas dritter, das 11:8 (17.) sein fünfter Treffer.

Bergerud vor der Pause stark

Die Essener, die ein ums andere Mal an Torbjörn Bergerud (7/1 Paraden vor der Pause) scheiterten, mussten nun etwas abreißen lassen. Der seit Bekanntwerden seines Abschieds formstarke Norweger knüpfte an die starke Leistung aus dem Löwen-Spiel (31:31) an, obwohl die Abwehr vor ihm „zu naiv“ (Machulla) agierte.

Weil der Favorit früh zwischen Gas geben und Sprit sparen für die restlichen drei Dezember-Aufgaben variierte, war Essen zur Pause (18:14) noch in Schlagdistanz. „Manchmal muss man einfach seine Arbeit machen. Bei unserem Programm geht es nicht immer darum, Hurra-Handball zu spielen“, zeigte Machulla Verständnis dafür, dass sein Team auch nach dem Seitenwechsel nicht mehr machte, als nötig.

Sprung an die Tabellenspitze

Über 20:14 (33.), 25:20 (42.) und 31:24 (50.) feierten die Flensburger, bei denen der eingewechselte Benjamin Buric noch einige Würfe entschärfte, einen ungefährdeten Erfolg, der ihnen vorerst die Tabellenführung bescherte. Die Rhein-Neckar Löwen hatten am Dienstag in Hannover gepatzt (30:36), der aus der Quarantäne entlassene THW Kiel hat ein Spiel weniger absolviert.

In den Schlussminuten durfte Youngster Magnus Holpert einige Minuten in Abwehr und Angriff ran, Magnus Röd bekam eine Pause. Den letzten Treffer der temporeichen Partie erzielte der beste Torschütze Hampus Wanne (10/4) per Strafwurf.

SG Flensburg-Handewitt: Buric (ab 47.), Bergerud – Golla (8), Hald (2), Svan, Wanne (10/4), Jöndal (n.e.), Steinhauser (4/1), Heinl, Mensah (3), Sögard (n.e.), Gottfridsson (2), Holpert, Pelko (n.e.), Röd (6)
TuSEM Essen: Fuchs (15.-30.), Bliss – Beyer (3/2), Ellwanger (1), Rozman (1), Becher (1), Ignatow, Szczesny (5), Müller (3), Firnhaber (1), Seidel, Morante Maldonado (5), Klingler (1), Kluth (1), Zechel (5), Ingenpass (1)
Schiedsrichter: Otto/Piper (Kiel)
Zeitstrafen: 2:3
7m: 5/6:2/3

Der Liveticker zum Nachlesen: