Auf direktem Kurs Richtung Viertelfinale: Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt kamen am Donnerstagabend in der Champions League zu einem wichtigen 26:24 (11:10)-Heimsieg gegen den ungarischen Topclub Pick Szeged und bleiben in der Gruppe A mit 11:3 Punkten aussichtsreich im Rennen um einen der beiden ersten Plätze, die eine direkte Qualifikation für die Runde der letzten Acht bedeuten.
Ein „geiles Spiel“ hatte Maik Machulla im Vorwege prognostiziert. Was das Taktische und die Abwehrarbeit betrifft, so sollte der SG-Trainer vollends recht behalten. Freunde von spektakulärem Angriffswirbel hingegen kamen nicht voll auf ihre Kosten. Wie auch das torarme Halbzeitergebnis von 11:10 ausdrückt.
Gegen die traditionell physisch starke Deckung der Ungarn mussten sich die SG-Angreifer jedes Tor hart erarbeiten. Immer wenn Druck und Tempo stimmten, waren sie gegen Szegeds Hünen erfolgreich. Es lief alles nach Plan, da auf der Gegenseite auf den Mittelblock um Simon Hald und auf Torhüter Benjamin Buric Verlass war. 6:3 (13.) und 11:8 (27.) waren die Stationen zur Pausenführung (11:10), die gemessen am Spielverlauf höher hätte ausfallen müssen.
Franz Semper verletzt
Als Marius Steinhäuser in der 42. Minute einen Siebenmeter zum 18:13 verwandelte, ballte Coach Machulla schon mal energisch beide Fäuste. Wenige Minuten zuvor hatte Gästespieler Nik Henigman nach einem Foul an Magnus Röd die Rote Karte gesehen. Alles sprach nun für die Hausherren. Denn: Szegeds Spielgestalter Dean Bombac wurde weiterhin gut aus dem Spiel genommen, während auf der anderen Seite Jim Gottfridsson mit gewohnt schlauer Spielführung brillierte. Als Buric sieben Minuten vor Ultimo einen Tempogegenstoß des Ex-Flensburgers Bogdan Radivojevic spektakulär entschärfte und im direkten Gegenzug Göran Sögard zum 23:19 einnetzte, brandete lauter Jubel auf der SG-Bank auf. Doch die Freude hielt nicht lange an. Der Grund: Nur 60 Sekunden später sackte Franz Semper nach einem Zweikampf schmerzverzerrt zu Boden. Der Nationalspieler musste mit einer Verletzung am rechten Knie aus der Halle getragen werden.
Nur gut, dass die Flensburger sich von diesem Schockmoment nicht beeinflussen ließen und die Partie konzentriert zu Ende spielten. Angeführt vom siebenfachen Torschützen Göran Sögard („Das war ein ganz wichtiger Sieg“) wurden die beiden Punkte sicher eingetütet.
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud (n. e.) – Golla (1), Hald, Svan (2), Jöndal (3), Steinhauser (3/3), Heinl (1), Mensah, Sögard (7), Gottfridsson (5), Holpert (n. e.), Semper (2), Pelko (n. e.), Röd (2), Wanne. Pick Szeged: Alilovic, Mikler – Rea, Bodo (6), Kecskes, Canellas (4), Henigman (1), Radivojevic (6/1), Gaber, Banhidi (4), Kasparek (1), Bajusz, Bombac (1), Rosta, Mackovsek (1). Schiedsrichter: Brkic/Jusufhodzic (Österreich). – Siebenmeter: 4:1. – Zeitstrafen: 4:3. – Rote Karte: Henigman (35.). – Zuschauer: keine. |