Düsseldorf (dpa) – Superstar Sander Sagosen hat den THW Kiel zum zehnten Supercup-Triumph geführt.
Der 25 Jahre alte Norweger war beim 28:24 (14:13)-Sieg im 102. Nord-Derby gegen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt mit sieben Toren bester Werfer für den deutschen Handball-Rekord-Champion, der damit den ersten Titel der Saison 2020/21 gewann.
2100 Zuschauer erlebten das Comeback des deutschen Handballs nach 207 Tagen Corona-Pause im Düsseldorfer ISS Dome live mit. Das zuständige Gesundheitsamt hatte 2640 Besucher zugelassen. «Da wir nur zwei Tage für den Ticketverkauf Zeit hatten, ist diese Zahl sehr ordentlich. Wir sind damit zufrieden», sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.
Die beiden Erzrivalen waren gemeinsam im Charterflieger an den Rhein gereist, auf dem Parkett schenkten sie sich dann von der ersten Sekunde an nichts. Wie von Bundestrainer Alfred Gislason prophezeit, begegneten sich die deutschen Topteams auf Augenhöhe. In der ersten Halbzeit wechselte die Führung ständig hin und her. Bis zur Pause konnte sich keine Mannschaft mit mehr als zwei Toren absetzen.
Die Kieler, die im Tor weiter auf den am Knie operierten Welt-Handballer Niklas Landin und im Angriff auf den ebenfalls verletzten Rückraumschützen Nikola Bilyk verzichten mussten, entwickelten zunächst nur wenig Torgefahr aus der zweiten Reihe. Erst gegen Ende der ersten Hälfte trat der im Sommer von Paris Saint-Germain gekommene Sagosen, der oft als Vorbereiter glänzte, auch als Torschütze in Erscheinung und bescherte dem THW mit seinem dritten Treffer die knappe Halbzeit-Führung.
Angeführt von Sagosen gelang dem Rekordmeister kurz nach dem Wechsel erstmals eine Drei-Tore-Führung (16:13/34.), die aber zunächst nicht lange Bestand hatte. Doch der THW setzte nach und zog beim 18:15 (39.) erneut auf drei Treffer davon. Dieses Polster hielt bis in die Schlussphase – vor allem, weil sich Nationaltorhüter Dario Quenstedt mit etlichen Paraden auszeichnen konnte.
Doch auch sein Flensburger Pendant Benjamin Buric entschärfte eine Vielzahl an Würfen, so dass die SG gut acht Minuten vor dem Ende beim 21:22 wieder auf Tuchfühlung war. Kiel ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und brachte den Sieg sicher ins Ziel.
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