Wien (dpa) – Der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, Frank Bohmann, sieht das extravagante Auftreten von DHB-Vizepräsident Bob Hanning während der Europameisterschaft kritisch.
«Die Outfits von Bob sind sicherlich Geschmackssache. Wenn es ihm gefällt, soll er es anziehen. Die Outfits sollten allerdings nicht dazu genutzt werden, um sich selbst im Rahmen der Nationalmannschaft explizit zu profilieren», sagte Bohmann der Deutschen Presse-Agentur. Anders als andere DHB-Funktionäre war Hanning auch während der EM immer wieder mit bunten Outfits aufgefallen.
«Im Vordergrund muss immer das Team stehen und die Werte, die diese Mannschaft und der DHB vertreten. Extravaganzen kommen gerade in den kritischen Phasen, in die man im Laufe der EM geraten ist, nicht bei allen gut an», sagte Bohmann. Auch in der Außendarstellung der DHB-Führungsspitze sieht der 55-Jährige Verbesserungspotenzial: «Ich wünsche mir eine einheitlichere Außendarstellung. Hier hatte ich den Eindruck, dass es Schwächen in der internen Absprache gegeben hat. Ich gehe aber davon aus, dass das in der internen Analyse überprüft und zukünftig optimiert wird.»
Zuvor hatte bereits der ehemalige Nationalspieler Christian Schwarzer das extravagante Auftreten von Hanning kritisiert. «Einigkeit demonstriert eine Mannschaft, eine Delegation durch gemeinsames Auftreten, angefangen bei der Kleidung. Sobald aber einer der Ansicht ist, immer aus der Rolle fallen zu müssen, wird das schwierig», hatte der 50-Jährige im «Tagesspiegel»-Interview gesagt.