Mannheim (dpa) – Uwe Gensheimer hatte sein Lachen auf dem Spielfeld verloren. Der Kapitän der deutschen Handball-Nationalmannschaft stand nach dem 22:24 seiner Rhein-Neckar Löwen gegen die SG Flensburg-Handewitt gequält und mit leerem Blick da.
Dass die mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten Löwen erneut einen schweren Dämpfer abbekommen hatten, lag auch am 33-Jährigen. Der Linksaußen hatte ungewöhnlich viele Würfe vergeben. Und nach der bereits fünften Saisonniederlage wusste auch Gensheimer, dass sich die leisen Hoffnungen auf die deutsche Meisterschaft für die Mannheimer spätestens jetzt erledigt haben dürften.
«Wir halten das Grundniveau, welches man als Top-Mannschaft besitzen muss, noch nicht konstant genug. Wir haben Ausschläge nach oben, aber durchaus auch nach unten», sagte der Nationalspieler. Mitte der ersten Halbzeit hatten die Badener den Titelverteidiger sogar im Griff, gaben die Spielkontrolle aber dann leichtfertig wieder her. Warum das so war, wusste bei den Löwen im Endeffekt niemand so wirklich. Stattdessen wahrte die SG ihre kleine Chance auf die dritte Meisterschaft in Serie.
Das lag zum einen an den gerade im zweiten Durchgang überraschend wurfschwachen Gastgebern, zum anderen am teils überragenden Torhüter Benjamin Buric. «Es ist noch eine lange Saison, aber wir bleiben nun in Lauerstellung, denn Kiel ist momentan die Nummer eins in Deutschland», sagte der Keeper über den Rekordmeister.
Für Flensburg und die Löwen bleibt die bisherige Spielzeit dagegen ein Rätsel. Zwei Tage vor dem Erfolg im Topspiel bei den Mannheimern hatte die Mannschaft von SG-Trainer Maik Machulla noch überraschend beim Abstiegskandidaten Eulen Ludwigshafen (23:25) verloren. «Was Donnerstag passiert ist, war sehr, sehr enttäuschend. Was heute passiert ist, macht mich stolz», sagte Machulla. Die Löwen dagegen setzten ihre rätselhafte Saison mit dem neuen Trainer Kristjan Andresson auch gegen Flensburg fort.