Stuttgart (dpa) – Auch ein Feuer-Alarm mit anschließender Hallen-Evakuierung hat Vorjahressieger THW Kiel auf dem Weg ins Final-Four um den DHB-Pokal nicht stoppen können.
Der deutsche Handball-Rekordmeister setzte sich im Viertelfinale beim TVB Stuttgart nach einer knapp 45-minütigen Unterbrechung mit 35:34 (18:15) durch und erreichte damit erneut das Endrundenturnier am 4./5. April 2020 in Hamburg.
Zuvor hatten sich die MT Melsungen und der TBV Lemgo Lippe als erste Teams für die Vorschlussrunde qualifiziert. Melsungen behauptete sich gegen die Füchse Berlin mit 33:30 (14:16), Lemgo behielt bei den Eulen Ludwigshafen mit 26:23 (12:9) die Oberhand. Den letzten Halbfinalisten ermitteln am Mittwoch die Rhein-Neckar Löwen und die TSV Hannover-Burgdorf.
Kiel hatte in der 37. Minute gerade zum 22:19 getroffen, als der Alarm in der Scharrena offenbar wegen eines technischen Defekts losging. Wie die Zuschauer mussten auch beide Mannschaften die Halle verlassen. Zu einem ähnlichen Zwischenfall war es bereits am 10. Oktober im Bundesligaspiel der Stuttgarter gegen Lemgo gekommen.
Nach der Unterbrechung erwischte der THW, der in Niclas Ekberg (10 Tore) seinen besten Werfer hatte, den besseren Neustart und zog auf sechs Tore davon. Stuttgart kam zwar noch einmal heran, schaffte aber nicht mehr die Wende, so dass die Kieler im kommenden Jahr nach ihrem zwölften Pokal-Triumph greifen.
Zum vierten Mal nach 1996, 2013 und 2014 ist die MT Melsungen in Hamburg dabei. Nur fünf Tage nach der klaren Bundesliga-Pleite in Berlin befanden sich die Nordhessen gegen die Füchse von Beginn an in der Verfolgerrolle, ließ die Gäste aber nicht davon ziehen. Eine Viertelstunde vor Schluss brachte Nationalspieler Tobias Reichmann die Hausherren beim 23:22 erstmals in Führung, die bis zum Schluss verteidigt wurde. Beste Werfer bei Melsungen waren Julius Kühn mit neun Toren und Lasse Mikkelsen (7). Für Berlin traf Hans Lindberg zwölf Mal.