Yamaga (dpa) – Deutschlands Handball-Frauen hüpften nach dem gelungenen WM-Auftakt jubelnd über das Parkett, dann applaudierten sie auf Knien ihrer überragenden Torfrau Dinah Eckerle bei der Ehrung als beste Spielerin des Spiels.
Mit dem 30:24 (14:11)-Sieg gegen Panamerika-Meister Brasilien hat die DHB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft in Japan den erhofften Turbo-Start hingelegt und Kurs auf die Hauptrunde genommen.
«Das war ein super Turnierauftakt», sagte Bundestrainer Henk Groener und verteilte ein Extra-Lob an die Matchwinnerin: «Mit einer überragenden Dinah Eckerle im Tor konnte heute nicht viel passieren.» Auch die Spielerinnen wussten, bei wem sie sich nach dem klaren Sieg zu bedanken hatten. «Dinah war ein super Rückhalt», sagte Rückraumspielerin Alicia Stolle.
17 Würfe, davon drei Siebenmeter, parierte Eckerle und entnervte damit die Brasilianerinnen. «Es ist eine unheimliche Erleichterung, dass wir so in das Turnier starten konnten. So einen klaren Sieg hatte keiner auf dem Zettel», sagte die 24-Jährige vom deutschen Meister SG BBM Bietigheim und fügte zufrieden hinzu: «Es ist natürlich schön, dass es bei mir so geklappt hat. Die Abwehr hat mich dabei aber auch unterstützt.»
Beste deutsche Werferin in Yamaga war Kreisläuferin Julia Behnke mit sechs Toren. Nächster Vorrundengegner des DHB-Teams ist am Sonntag (10.00 Uhr) Australien. «Da wollen wir wieder Gas geben und Tempo machen», kündigte Groener an. Und Eckerle forderte: «Wir dürfen keinen Gegner unterschätzen und müssen an die Leistung anknüpfen. Wir wollen die nächsten zwei Punkte einfahren.»
Gegen Brasilien erwischte die deutsche Mannschaft einen guten Start und lag nach zehn Minuten beim 7:4 erstmals mit drei Toren vorn. Vor allem in der Abwehr zeigte sich der EM-Zehnte deutlich verbessert gegenüber der 29:33-Niederlage gegen Montenegro bei der WM-Generalprobe in der Vorwoche.
Mitte der ersten Hälfte leistete sich die DHB-Auswahl eine kurze Schwächephase im Angriff. Brasilien nutzte dies und kam beim 9:9 (24.) zum Ausgleich. Doch schon zwei Minuten später war der alte Abstand nach einem 3:0-Lauf wieder hergestellt.
Auch nach dem Wechsel war die DHB-Auswahl sofort hellwach und zog erstmals auf sechs Tore davon (20:14/39.). Wenig später gelang beim 23:16 die höchste Führung im Spiel, das nicht mehr aus der Hand gegeben wurde. «Wir sind superglücklich. Jetzt können wir locker nach vorne schauen», sagte Stolle. Und WM-Debütantin Amelie Berger konstatierte: «Es war einfach geil. Wir sind alle erleichtert und nehmen das gute Gefühl mit.»