Stuttgart (dpa) – Stark gespielt, aber ohne das erhoffte Erfolgserlebnis zur WM: Neun Tage vor dem Start der Frauen-Handball-Weltmeisterschaft in Japan hat die deutsche Mannschaft den letzten Test verloren.
Die Mannschaft von Bundestrainer Henk Groener unterlag in Stuttgart mit 29:33 (16:17) gegen Montenegro. Vor 1847 Zuschauern in der SCHARRena waren Shenia Minewskaja, Alina Grijseels und Kim Naidzinavicius mit je fünf Treffern beste Werferinnen der Auswahl des Deutschen Handballbunds, die einen durchaus möglichen Sieg gegen den Europameister von 2012 in der Schlussphase durch zahlreiche hektische Würfe vergab.
«Wir haben gegen einen starken Gegner gut mitgehalten, das war genau die Aufgabe, die wir uns vor der WM gewünscht hatten. Das Ergebnis war zweitrangig, entscheidend ist der klare Fortschritt im Vergleich zu unseren letzten Länderspielen», sagte Groener. «Wir hatten gute und schlechte Phasen, aber wir wissen genau, woran wir bis zur WM noch arbeiten müssen. Ich bin optimistisch, dass wir dort mit einem Sieg starten können», ergänzte Minewskaja.
Die erste Halbzeit war ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für Montenegro. Aber die deutsche Mannschaft hielt dagegen, profitierte von den Paraden von Torfrau Dinah Eckerle. Dass man zur Pause dennoch knapp mit 16:17 zurücklag, lag an der manchmal etwas unorganisierten Abwehr gegen die körperlich robusten Gegnerinnen. Bereits ab der 15. Minute wechselte Groener zudem komplett durch.
Nach der Pause stand die deutsche Defensive deutlich besser, beim Stand von 20:18 führte die DHB-Auswahl erstmals mit zwei Toren. Der zweite Anzug passte dabei fast besser als die Stammbesetzung: Spielerinnen wie Grijseels (BVB Dortmund) oder Minewskaja (Handball Brest/Frankreich) empfahlen sich für WM-Einsätze. Nach 46 Minuten musste Grijseels allerdings nach einem Schlag ins Gesicht verletzt vom Feld. Die Montenegrinerin Jovanka Radicevic sah für diese Aktion die rote Karte. Dennoch übernahm Montenegro in der Schlussphase wieder die Führung und setzte sich nach einem Zwischenspurt entscheidend auf 29:26 (54.) ab.
«Mit unserer Abwehrleistung können wir nicht zufrieden sein, im Angriff hatten wir gute Phasen, generell müssen wir noch mehr Konstanz in unser Spiel bekommen. Aber das wird schon bis zur WM», sagte Kreisläuferin Julia Behnke.
Gleich nach der Partie reiste die deutsche Mannschaft nach Frankfurt, von wo man bereits am Freitag nach Japan abhebt. Am 30. November startet die WM mit der Partie gegen Brasilien. Weitere Gegner sind Australien (1. Dezember), Dänemark (3. Dezember), Weltmeister Frankreich (4. Dezember) und Südkorea (6. Dezember).