Coburg (dpa) – Mit dem erhofften Kantersieg haben die deutschen Handballerinnen einen perfekten Start in die Qualifikation zur Europameisterschaft 2020 hingelegt.
Die DHB-Auswahl besiegte in Coburg Weißrussland locker mit 40:30 (20:14). Beste Werferinnen für den EM-Zehnten waren Emily Bölk und Kim Naidzinavicius mit jeweils sechs Toren. «Das war ein richtiges Highspeed-Spiel», sagte Bundestrainer Henk Groener. «Nach dreimonatiger Länderspielpause war das im Angriff schon sehr ansehnlich. In der Abwehr waren wir aber nicht energisch genug.»
Bereits am 29. September steht für die DHB-Frauen in Pristina das zweite Qualifikationsspiel gegen die Auswahl des Kosovo an. «Man hat gemerkt, dass wir ein paar Monate nicht mehr zusammengespielt haben. Deshalb müssen wir diese Begegnungen nutzen, um uns für höhere Aufgaben einzuspielen», sagte Kreisläuferin Julia Behnke. Dritter Gegner in der Gruppe 3 ist Slowenien. Die Gruppensieger und -zweiten qualifizieren sich für die EM im kommenden Jahr in Dänemark und Norwegen.
Die deutsche Mannschaft, bei der Rückraumspielerin Xenia Smits nach einer Schulter-Operation fehlte, benötigte vor 1837 Zuschauern zehn Minuten, um Spiel und Gegner zu kontrollieren. Dank einer starken Torfrau Dinah Eckerle und eines langsam auf Touren kommenden Angriffsspiels zog der Gastgeber beim 15:8 (22.) erstmals auf sieben Tore davon. «Bei insgesamt 70 Toren haben die Fans sicher viel Spaß gehabt», sagte Eckerle nach dem Abpfiff. «Wir sind mit unseren 40 Treffern natürlich sehr zufrieden. Allerdings sind 30 Gegentore gegen Weißrussland viel zu viel.»
Groener nutzte die klare Führung, um schon vor der Pause der zweiten Reihe eine Bewährungschance zu geben. Der fünfte Sieg im fünften EM-Qualifikationsspiel gegen Weißrussland geriet dennoch zu keiner Zeit in Gefahr – obwohl die deutsche Abwehr manchmal nicht konsequent genug zupackte.
«Unsere Defensive ist ausbaufähig», stellte Topwerferin Bölk fest. Beim 34:24 (51. Minute) war der Vorsprung erstmals zweistellig. Von den 14 deutschen Feldspielerinnen trugen sich am Ende 13 in die Torschützenliste ein. «Es hat Spaß gemacht», resümierte Bölk. «Wir sind auf einem guten Weg.»