Berlin (dpa) – Die Freude über seine Rückkehr ins aktive Handball-Geschäft sah man Stefan Kretzschmar sogar am Outfit an. Mit breitem Lächeln und schwarzem T-Shirt mit weißem «Berlin»-Aufdruck betrat der frühere Weltklasse-Profi am Sonntag den Presseraum seines künftigen Arbeitgebers.
Ab dem 1. Januar 2020 wird der 46-Jährige neuer Sportvorstand des Bundesligisten Füchse Berlin, denen mit dieser Verpflichtung ein personeller Coup gelungen ist. Kretzschmar unterschrieb einen Vierjahresvertrag – in dieser Zeit soll er den Hauptstadt-Club sportlich und auch in der Außendarstellung auf ein neues Level heben.
«Es ist durchaus das Gefühl, wieder nach Hause zu kommen. Das ist meine Heimatstadt. Ich freue mich hundertprozentig auf diese Aufgabe», sagte er. «Meine Aufgabe wird sein, eine schlagkräftige Truppe in den nächsten Jahren aufzustellen, dass man dauerhaft wieder eine Spitzenmannschaft wird und regelmäßig in der Champions League spielt.»
Kretzschmar wird für den Leistungssport verantwortlich sein, zudem für Kommunikation und Sponsoring. Manager Bob Hanning, der den Deal eingefädelt hatte, will sich künftig etwas zurücknehmen. Seine Aufgabe als TV-Experte bei Sky will Kretzschmar parallel zum Füchse-Job ausführen, aber dann nicht mehr bei Spielen der Füchse.
«Jemand, der alles in sich vereint, das ist Stefan Kretzschmar», sagte Hanning. Er könne nicht nur im sportlichen Bereich mit seinen Kontakten helfen, sondern auch bei der Akquise von Sponsoren und in der Kommunikation. Allein auf Instagram folgen Kretzschmar mehr als 100.000 Menschen. Hanning hatte sich bereits vor Wochen erstmals telefonisch bei Kretzschmar gemeldet und über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen.
Dass sich beide vor Jahren durchaus kritisch gegenüberstanden, spielt aktuell keine Rolle mehr. «Natürlich gab es das ein oder andere Scharmützel, aber privat war der Respekt immer groß», sagte Kretzschmar. «Jetzt ziehen wir gemeinsam an einem Strang.» Mit seinen Kontakten soll «Kretzsche» künftig auch dabei helfen, neue Spieler zu verpflichten. Man werde ihn aber nicht in der Kabine antreffen. Das Trainerteam um Chefcoach Velimir Petkovic solle durch seine Anwesenheit «nicht enteiert werden», sagte er.