Kassel (dpa) – Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt setzte gleich zum Bundesliga-Auftakt ein starkes Zeichen, Pokalsieger THW Kiel startete ebenfalls mit einem souveränen Sieg in die Saison – nur die Rhein-Neckar Löwen um Rückkehrer Uwe Gensheimer waren noch nicht auf Betriebstemperatur.
Mit einem ungefährdeten 24:19 (13:11)-Sieg bei der MT Melsungen unterstrich der Meister aus Flensburg am Sonntag, dass mit ihm auch in dieser Spielzeit im Kampf um den deutschen Handball-Thron zu rechnen ist. Kiel behauptete sich gegen Frisch Auf Göppingen mit 31:24 (15:14).
Die Löwen setzten sich im Nachbarschaftsduell bei den Eulen Ludwigshafen dagegen erst nach erheblichen Anlaufschwierigkeiten mit 26:23 (11:11) durch. Einen Saison-Fehlstart legten die Füchse Berlin hin. Trotz einer schnellen 7:1-Führung (13.) kassierte das Team aus der Hauptstadt im Ost-Duell beim SC DHfK Leipzig eine 23:24 (14:10)-Niederlage.
Vier Tage nach dem Supercup-Triumph gegen Kiel wurde Flensburg in Kassel nur 30 Minuten hart gefordert. Die MT, in deren Reihen in Julius Kühn, Kai Häfner, Finn Lemke und Tobias Reichmann immerhin vier deutsche Nationalspieler stehen, hielt zunächst gut dagegen und die Partie bis zur Pause offen.
Nach dem Wechsel fand das Team von Meistertrainer Maik Machulla immer öfter Lösungen, sich Luft zu verschaffen. «Ich liebe diese Mannschaft. Dass sie im ersten Spiel so auftritt, macht mich stolz», lobte Machulla. Trotz der souveränen Vorstellung wollte der 42-Jährige jedoch keine Euphorie aufkommen lassen. «Wir haben eine lange Saison und auch Champions League zu spielen. Wir wollen in jedem Spiel das beste investieren und schauen dann, was rauskommt», sagte der SG-Coach.
Auch der Erzrivale aus Kiel benötigte gegen Göppingen etwas Anlaufzeit. Erst in der zweiten Halbzeit konnte sich der Pokalsieger, bei dem Filip Jicha eine erfolgreiche Bundesliga-Premiere als Cheftrainer feierte, entscheidend absetzen. «Es war das erwartet schwere Spiel. Der Sieg ist wichtig für unser Selbstvertrauen», sagte der Nachfolger von Erfolgstrainer Alfred Gislason. Niclas Ekberg war mit acht Toren erfolgreichster THW-Schütze.
Den größten Widerstand mussten die Rhein-Neckar Löwen im Derby in Ludwigshafen brechen. Kurz vor der Pause lag der Favorit aus Mannheim sogar mit drei Toren (8:11) zurück. Erst in der Schluss-Viertelstunde machte das Team von Neu-Trainer Kristján Andrésson, das ohne Star-Regisseur Andy Schmid (Bauchmuskelzerrung) auskommen musste, alles klar.
«Wir hatten im Angriff nicht die richtigen Lösungen im Kopf, wo der Ball hin muss», befand der von Paris Saint-Germain zurückgekehrte Gensheimer. Mit sieben Toren trug der Kapitän der DHB-Auswahl entscheidend zum Happy End für die Löwen bei. Bereits am kommenden Donnerstag müssen die Mannheimer in Flensburg eine erste Reifeprüfung bestehen.