Kiel (dpa) – Der scheidende Torhüter Andreas Wolff sieht seine dreijährige Zeit beim deutschen Handball-Rekordmeister THW Kiel zwiespältig.
«Ich hätte mir mehr Meistertitel und vielleicht einen Champions-League-Titel gewünscht», sagte der Nationaltorwart in einem Interview der «Kieler Nachrichten». Andererseits habe er beim THW «sehr viele tolle Menschen kennengelernt. Es wird immer eine Zeit sein, auf die ich mit einem lachenden Auge zurückblicke», sagte er, obwohl der THW mit ihm nie Meister wurde. Nach dem letzten Saisonspiel am Sonntag wechselt Wolff zu Polens Meister Vive Kielce.
Wolff hatte sich im Saisonverlauf damit abgefunden, die Nummer zwei hinter dem Dänen Niklas Landin im Tor zu sein. «Er ist in diesem Jahr der beste Torhüter der Welt», meinte der 28-Jährige. Allerdings sei die Zeit nach der frühen Bekanntgabe seines Wechsels nach Polen ein Lernprozess gewesen. «Vor allem in der zweiten Saisonhälfte des letzten Jahres hat mich diese Situation wirklich aufgefressen», gestand er. Jetzt sei er gelassener. «Ich habe einen Schritt nach vorne gemacht, was es heißt, mit Misserfolg umzugehen.»
Als Grund für seinen Wechsel nach Kielce nannte Wolf nicht eingehaltene Zusagen des Vereins. Dieser habe ihm nach der EM 2016 eine Gehaltserhöhung in Aussicht gestellt. Letztlich habe «die sportliche Führung einen Rückzieher gemacht», sagte Wolf. Im Groll verlässt er den Verein aber nicht. «Man weiß natürlich nie, wie es läuft. Aber sollten mich meine Wege irgendwann nach Kiel führen, wäre ich darüber nicht unglücklich.»