Der THW Kiel ist in der Handball-Bundesliga wieder erster Verfolger des Spitzenreiters SC Magdeburg. Der deutsche Meister nahm am Sonntag mit einem 38:26 (20:15)-Erfolg überraschend souverän die hohe Auswärtshürde beim bisherigen Tabellenfünften Frisch Auf Göppingen und nutzte den Berliner Punktverlust in Stuttgart (32:32). „Es war ein wunderbarer Nachmittag“, sagte der sechsfache Torschütze Rune Dahmke.
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Bärenstarker Start des THW
Drei Tage nach dem Sieg in der Champions League gegen Aalborg (31:28) und drei Tage vor dem Rückspiel beim dänischen Meister legte der THW in der „Hölle Süd“ vor 4000 Zuschauern einen bärenstarken Start hin. Wachsam und kompakt in der Abwehr, kontrolliert und effektiv im Angriff – 9:2 (!) führte das Team von Filip Jicha in der 11. Minute. Alleine Rechtsaußen Niclas Ekberg hatte zu diesem Zeitpunkt sechs Mal getroffen.
FAG-Coach Hartmut Mayerhoffer sah sich gezwungen, zum zweiten Mal auf seine Spieler einzuwirken. Diesmal fruchtete die Auszeit. Göppingen schaffte es jetzt, die Kieler Deckung auseinanderzureißen und den THW im Angriff zu Fehlern zu verleiten, verkürzte auf 8:11 (17.) und sogar auf 10:11 (19.). Aber die Gäste aus dem Norden behielten die Ruhe und löschten die entfachte Glut in der „Hölle Süd“. „Ich bin froh, dass wir uns aus diesem Loch rausgebuddelt haben“, sagte Dahmke.
Im Tor kam Niklas Landin langsam in Fahrt, vorne vollstreckten Dahmke und Domagoj Duvnjak. Bis zur Pause wuchs der Vorsprung auf fünf Tore (20:15) an.
Niklas Landin knüpft an Aalborg-Leistung an
Duplizität der Ereignisse: Wie schon die erste begann der THW auch die zweite Halbzeit mit einem blitzschnellen 4:0-Lauf – 24:15 (35.). „Wir verpennen schon wieder den Start“, klagte Mayerhoffer in seiner dritten und letzten Auszeit.
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Diesmal fielen die Kieler nicht in ein Loch. Landin knüpfte nun an seine Leistung aus dem Aalborg-Spiel an. Zehn Würfe wehrte der dänische Keeper im zweiten Durchgang ab (15 Paraden insgesamt), darunter auch ein Siebenmeter von Nationalspieler Marcel Schiller. Ekbergs zehnter Treffer brachte das 29:20 (45.), kurz darauf sorgte Dahmke für die erste Zehn-Tore-Führung (30:20). Den letzten Kieler Treffer erzielte Youngster Leon Ciudad vom Kreis.
FA Göppingen: Rebmann (1), Kastelic (ab 24.) – Neudeck, Kneule, Lindenchrone (6), Heymann, Bagersted (3), Ellebaek (4), Schiller, Goller (2/2), Gulliksen (3), Hermann (3), Zelenovic (2), Kozina (2)
THW Kiel: N. Landin, Quenstedt – Ehrig, Duvnjak (7), Sagosen (3), Reinkind (5), M. Landin (n.e.), Weinhold (3), Wiencek (2), Ekberg (11/5), Ciudad (1), Dahmke (6), Zarabec, Horak (n.e.), Bilyk (n.e.), Pekeler
SR: Loppaschewski/Blümel (Berlin) – Zuschauer: 4000
Zeitstrafen: 5:2 – 7m: 3/2:5/5
Der Liveticker zum Nachlesen: