Der THW Kiel ist auf bestem Wege, sich direkt für das Viertelfinale in der Handball-Champions League zu qualifizieren.
Der Deutsche Meister bezwang Mittwochabend vor 3435 Fans in der heimischen Ostseehalle – mehr waren wegen der aktuellen Corona-Verordnungen nicht zugelassen – Montpellier HB mit 35:26 (19:13) und verdrängte mit nunmehr 17:7 Punkten die Franzosen (16:8) vom so wichtigen zweiten Platz der Vorrundengruppe A, der zum Einzug in die Runde der letzten Acht ohne den Umweg Achtelfinale berechtigt. Tabellenführer bleibt Aalborg (18:6) nach dem 32:27-Sieg über Elverum.
In den beiden letzten Spielen trifft der THW zunächst am 3. März auswärts auf Zagreb und zum Abschluss der Vorrunde am 10. März zu Hause auf Brest. „Das war heute ein sehr gutes Spiel von uns. Wir sind aber noch nicht durch. Das Spiel in Zagreb dürfte ein Schlüsselspiel werden“, sagte Rechtsaußen Niclas Ekberg.
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THW überzeugt auf ganzer Linie
Die Mannschaft von Trainer Filip Jicha knüpfte an die zuletzt gezeigten guten Leistungen mit wettbewerbsübergreifend fünf Auswärtssiegen binnen 15 Tagen an.
Die Abwehr: Überragend. Die Franzosen, bei denen mit dem argentinischen Spielmacher Diego Simonet und dem schwedischen Europameister Karl Wallinius allerdings zwei wichtige Akteure fehlten, fanden kaum Lücken im gut arbeitenden 6:0-System der Kieler. Im Mittelblock verdichteten Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler oder Pavel Horak die Räume, schirmten die Kreisläufer Artur Lenne und Veron Nacinovic ab, auf den Halbpositionen attackierten Domagoj Duvnjak, Magnus Landin, Steffen Weinhold oder Harald Reinkind ihre Gegenspieler, gewannen viele Zweikämpfe.
Torhüter Niklas Landin: Wie in den vergangenen Spielen eine Bank. Der Däne am insgesamt auf 14 Paraden und gewann das Duell mit seinen französischen Kollegen klar.
Der Angriff: Bis auf ein paar leichtfertige Abschlüsse in der Anfangsphase (Ekberg, Wiencek und Pekeler scheiterten aus der Nahdistanz an MHB-Keeper Martin Sego) sehr konzentriert. Fast alle Feldspieler konnten sich am Ende in die Torschützenliste eintragen. Lediglich Linksaußen Rune Dahmke und Abwehrspezialist Pavel Horak gingen leer aus.
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Auch nach der Pause dominant
So geriet die Partie von Beginn an zu einer einseitigen Angelegenheit. Über 4:1 (7.), 10:6 (16.) und 16:11 ((26.) legten die Kieler bis zur Pause ein 19:13 vor. Und im Gegensatz zur Bundesliga-Partie am vergangenen Sonntag bei der TSV Hannover-Burgdorf ließ der THW einer guten ersten Halbzeit auch eine gute zweite folgen. Sven Ehrig sorgte in der 41. Minute beim 27:17 für die erste Zehn-Tore-Führung. Am Ende waren die Franzosen, die das Hinspiel mit 37:30 gewonnen hatten, mit dem 35:26 noch gut bedient.
THW Kiel: N. Landin (1.-60.), Quenstedt (n.e.) – Ehrig (2), Duvnjak (1), Sagosen (2), Reinkind (4), M. Landin (1), Weinhold (5), Wiencek (4), Ekberg (4/3), Ciudad (3), Dahmke, Zarabec (2), Horak, Bilyk (3), Pekeler (4)
Montpellier HB: Sego (1.-30.), Bolzinger (31.-47.), Bonnefoi (47.-60.) – Berthier (n.e.), Villeminot (2), Gudmundsson, Descat (6/1), Bos (3), Bataille (4), Panic (2), A. Lenne (2), Puigsegur (n.e.), Dubois, Porte (2), Y. Lenne (4), Nacinovic (1)
Schiedsrichter: Lah/Sok (Slowenien) – Zuschauer: 3435
7m: 3:1 – Zeitstrafen: 3/3:1/1