Der THW Kiel darf weiter von einer Titelverteidigung in der Handball-Champions League träumen. Im Hinspiel des Viertelfinals besiegten die Kieler den französischen Meister Paris Saint-Germain mit 31:29 (14:15). Das Rückspiel findet am kommenden Mittwoch in Paris statt.
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„Es war ein geiler Kampf. Die Mannschaft hat Riesencharakter gezeigt. Am Anfang lief es nicht so gut, aber am Ende haben wir verdient gewonnen“, meinte Kiels Mannschaftskapitän Domagoj Duvnjak.
Im Vorfeld des Aufeinandertreffens zwischen dem amtierenden deutschen und dem französischen Meister war immer wieder von einem „Gigantenduell“ gesprochen worden, doch gigantisch war es beileibe nicht, wie sich der THW in der Anfangsphase präsentierte. Fehlpass Harald Reinkind – 0:1 (1.). Fehlwurf Duvnjak – 1:3 (4.). Fehlpass Miha Zarabec – 1:4 (5.).
Paris bestraft jeden Fehler
Die Gäste bestraften zunächst jede Unachtsamkeit der Kieler. Nur gut, dass wieder einmal auf Torhüter Niklas Landin Verlass war, der gleich mehrfach glänzend parierte, so dass Zarabec nach acht Minuten der Ausgleich gelang (4:4). Doch das Kieler Spiel blieb fehlerbehaftet. Zudem erhielt Abwehrchef Henrik Pekeler schon nach neuneinhalb Minuten seine zweite Zeitstrafe, so dass Coach Filip Jicha „Peke“ nur noch im Angriff einsetzte.
6:8 (12.), 8:12 (21.) – es sah auch in der Folgezeit nicht gut aus für den Titelverteidiger, der wie schon zuletzt in der Bundesliga auf seinen Superstar Sander Sagosen wegen eines fiebrigen Infekts verzichten musste. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein war der Norweger zum Zuschauen daheim vor dem Fernseher verdammt. Doch angeführt von seinem erneut starken Landsmann Harald Reinkind, der im ersten Durchgang allein sieben Mal traf, robbten sich die „Zebras“ wieder heran. Mit einem Wurf aufs leere Tor sorgte Patrick Wiencek für den erneuten Ausgleich (12:12, 27.). Mit einem 14:15-Rückstand gingen die Kieler in die Halbzeit.
Niklas Landin sorgt für erste Kieler Führung
Auch nach dem Wechsel hatte das Starensemble aus der französischen Hauptstadt zunächst knapp die Nase vorn. Vor allem Linksaußen Dylan Nahi bekamen die Hausherren in dieser Phase nicht in den Griff (18:20). Doch die Kieler ließen sich nicht abschütteln, steckten auch den Ausfall von Abwehrkante Patrick Wiencek weg, der sich bei einem Zweikampf mit Luc Steins am Knie verletzt hatte, und gingen durch einen Wurf von Niklas Landin ins leere Tor nach 48 Minuten und 17 Sekunden beim 23:22 das erste Mal in Führung, die Reinkind auf 28:25 ausbaute (54.). Zwei Sekunden vor dem Abpfiff sorgte Paris‘ Kamil Syprzak für den 31:29-Endstand, der dem THW eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Mittwoch beschert.
SG Flensburg-Handewitt in Aalborg gefordert
Am Donnerstag (18.45 Uhr, DAZN) bestreitet Nordrivale SG Flensburg-Handewitt sein erstes Viertelfinale. Das Team von Trainer Maik Machulla ist im Hinspiel beim dänischen Meister Aalborg Handbold zu Gast.
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„Wir brauchen eine Mischung aus Angespanntheit und Lockerheit“, sagte Flensburgs Trainer Maik Machulla vor der Partie im Aalborger Gigantium. Gegen die Dänen hatten die Flensburger in der vergangenen Champions-League-Saison beide Spiel verloren. In Aalborg gab es eine 28:31-, in Flensburg eine 29:32-Niederlage.
THW Kiel: N. Landin (1-60.), Quenstedt (ein Siebenmeter) – Ehrig (n.e.), Duvnjak (5), Reinkind (10), M. Landin (2), Sunnefeldt, Weinhold, Wiencek (1), Ekberg (5/3), Ciudad Benitez (n.e.), Dahmke, Zarabec (4), Voigt (n.e.), Horak, Pekeler (4)
Paris Saint-Germain: Gerad /1.-16, 49.-60.), Genty (16.-49.) – Steins (4), Keita, Kristopans (2), Kounkoud (2), Sole Sana, Toft Hansen, Remili (4), Grebille (n.e.), Syprzak (2), L. Karabatic (2), Morros de Argila, Hansen (6/4), Prandi (), Nahi (7)
SR: Gubica/Milosevic (Kroatien)
Siebenmeter: 3:4
Zeitstrafen: 4:5