Kleiner Kader, großer Ertrag – die SG Flensburg-Handewitt ist mit alten Personalproblemen, aber dafür mit zwei Punkten in die neue Saison der Handball-Bundesliga gestartet. Bei GWD Minden glückte der einmal mehr dezimierten Mannschaft von Maik Machulla ein unerwartet deutlicher 31:18 (14:9)-Erfolg. Dem SG-Coach fehlten neben Göran Sögard und Franz Semper auch Magnus Röd (Knie) und Hampus Wanne (Erkältung).
Das sagte Kevin Möller. „Hut ab vor dem, was Johannes, Simon und Anton da gemacht haben“, sagte der Keeper und meinte Johannes Golla, Simon Hald und Anton Lindskog im Deckungszentrum. Rückkehrer Möller hatte den Vorzug vor Benjamin Buric bekommen, der Däne glänzte im Tor mit 14 Paraden. Hinten kompakt, vorne abgeklärt – so brannte in Minden, wo die SG in der Vergangenheit oft Probleme gehabt hatte, nichts an. „Man hat bei uns Herz und Willen gesehen“, meinte Möller, der den vierköpfigen Flensburger Rückraum lobte, in dem Aaron Mensing und der einzige Linkshänder Oscar von Oettingen ihre Bundesliga-Premieren feierten.
Aaron Mensing bereitet Freude
Mensing zeigte auf Anhieb, dass die SG an ihm viel Freude haben wird. Niemals nervös, mit gutem Auge und vor allem torgefährlich – der Neuzugang aus Holstebro machte richtig Spaß, avancierte neben Lasse Svan (beide sieben Tore) gleich zum besten Schützen seines Teams und hatte keinen Fehlwurf. Emil Jakobsen hingegen erwischte auf Linksaußen, wo er durch Wannes Ausfall 60 Minuten gefordert war, ein unglückliches Debüt, von fünf Würfen fanden nur zwei das Ziel.
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Lediglich in den ersten Minuten hatte das Machulla-Team vor 1380 Zuschauern in der Kampa-Halle, darunter einige lautstarke SG-Fans, ein paar Probleme. Da Möller aber gleich zur Stelle war und die Flensburger vorne ihren Rhythmus fanden, bekamen sie das Spiel auch ohne Linkshänder im Rückraum schnell in den Griff. Jim Gottfridsson sorgte für die erste Führung zum 5:4 (11. Minute), Svan traf vom Flügel zum 9:5 (17.), Mads Mensah erhöhte auf 11:6 (21.). Auch die frühe zweite Zeitstrafe gegen Golla steckte die SG weg, weil Lindskog sich nahtlos einfügte.
Starker Schlussspurt
Das Fünf-Tore-Polster zur Pause (14:9) hatte bis zum 20:15 (42.) Bestand. In der Schlussphase nutzten die Gäste gnadenlos die Fehler der Mindener und feierten trotz kleinen Kaders einen Kantersieg. Das machte den Trainer glücklich.
Sein Team habe von der ersten bis zur letzten Minute hochkonzentriert agiert und eine unglaubliche Bereitschaft gezeigt, meinte Maik Machulla und fügte hinzu: „Kevin hat ein sensationelles Spiel abgeliefert und uns heute sehr geholfen." Aber auch die anderen hätten ihn mit ihrer großen Souveränität beeindruckt. „Wir werden aber dennoch den Sieg nicht überbewerten und weiter hart arbeiten."
GWD Minden: Lichtlein (ab 31.), Semisch – Meister (2), Janke, Kranzmann, Richtzenhain, Zeitz (1), Korte (4), Thiele (1), Pieczkowski (3), Schluroff, Jukic (1), Staar, Urban (3/2), Grebenc (1), Darmoul (2) SG Flensburg-Handewitt: Buric (n.e.), Möller – Golla (4), Hald (1), Bult (n.e.), Svan (7), Steinhauser (n.e.), Mensah (4), Gottfridsson (6/1), Jakobsen (2/1), Mensing (7), Lindskog, von Oettingen SR: Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweier) Zuschauer: 1380 Zeitstrafen: 2:5 – 7m: 1/1:3/2 |