29:22 gegen den BHC: SG Flensburg-Handewitt bleibt Spitzenreiter

Die Heimserie auf 49 Bundesliga-Spiele ohne Niederlage ausgebaut, die Tabellenführung vor dem THW Kiel behauptet und nichts anbrennen lassen – die SG Flensburg-Handewitt freute sich über einen Sonntagnachmittag ganz nach ihrem Geschmack. „So wie heute wollen wir immer spielen“, sagte Benjamin Buric nach dem 29:22 (15:8)-Erfolg der SG-Handballer gegen den Bergischen HC. Der Torwart, mit 17 Paraden einer der besten  Flensburger, fügte hinzu:

 

Eine „kleine Katastrophe“ nannte Buric die Leistung der SG-Keeper bei dem glücklichen 29:28-Sieg. Anders als bei dem Vorletzten hatte die Mannschaft von Maik Machulla gegen den BHC wieder einen echten Rückhalt im Tor.

Weiterlesen: SG Flensburg-Handewitt mit viel Luft nach oben

Der Rhythmus fehlte

Buric hielt gleich den ersten Wurf von David Schmidt, viele weitere Paraden folgten. Das Zusammenspiel mit der diesmal sehr aggressiven und beweglichen Abwehr passte. Die  Abschlüsse kam von da, wo die SG sie haben wollte. „Endlich konnte ich mal wieder so gut halten“, jubelte Buric, der sich aus einem Formtief befreite. Die Schwankungen seit seiner Gala-Vorstellung in Kielce Anfang März erklärte der Bosnier mit den Ausfällen der vergangenen Wochen. „Da ist es schwer, den Rhythmus zu behalten.“

Abwehr rührt Beton an

Die SG-Deckung um Johannes Golla und Simon Hald im Mittelblock rührte in den ersten 20 Minuten Beton an und ließ nur zwei (!) BHC-Tore zu. „Besonders Simon hat sehr schlau verteidigt“, lobte Machulla den Dänen. Paraden und Ballgewinne ermöglichten es dem Favoriten, im Gegenangriff Fahrt aufzunehmen. Der wieder einmal starke Jim Gottfridsson erzielte das 4:1 (10. Minute), Marius Steinhauser das 9:2 (20.).

 

Der Rechtsaußen durfte 60 Minuten ran, nachdem er in den zurückliegenden Wochen kaum zum Einsatz gekommen war. „Ich gebe immer alles und versuche, meine Leistung zu bringen“, sagte Steinhauser. Der 28-Jährige, der vor einem Monat Vater geworden ist, brauchte jedoch Geduld – er bekam nur zwei Wurfchancen. Die Lücken ergaben sich im Zentrum oder auf der linken Seite. „Wir waren heute so gut vorbereitet, dass wir dem BHC gleich den Wind aus den Segeln genommen haben“, meinte Steinhauser.

Auch interessant: Johnny Jensen – „Handballgott“ steht weiter unter Strom

Das Sieben-Tore-Polster hielt bis zur Pause, obwohl die SG sich den einen oder anderen Fehler erlaubte. „Das ist ganz normal bei dem Tempo“, meinte Gottfridsson. „In der Halbzeit war das Spiel verloren“, musste BHC-Coach Sebastian Hinze eingestehen.

Verteilung der Kräfte

Nach dem 20:11 (39.) von Flensburgs bestem Werfer Hampus Wanne (8/1 Tore) schwankte der Vorsprung zwischen sechs und acht Toren. In Gefahr geriet der 20. Saisonsieg zu keinem Zeitpunkt. Machulla konnte einigen Stammkräften Pausen geben. „Das ist nicht schlecht bei dem, was vor uns liegt“, sagte der Trainer. Am Donnerstag (19 Uhr) gastieren die Eulen Ludwigshafen in Flensburg, am Sonntag (13.30 Uhr) geht es zur MT Melsungen. Nach der anschließenden Länderspielwoche beginnt die heiße Phase im Titelkampf.      

„Hölle Nord“-Podcast: Schuften fürs Comeback – SG-Linkshänder Franz Semper erzählt

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud (bei einem 7m) – Golla (5), Hald (2), Svan, Wanne (8/1), Steinhauser (1), Jöndal (n.e.), Mensah (6), Sögard, Gottfridsson (6), Holpert, Petersson, Röd (1)
Bergischer HC: Rudeck (ab 49.), Mrkva – Darj (4), Weck, Leppich, Gunnarsson (3/3), Nippes (1), Fontaine, Arnesson (5), Bergner, Boomhouwer (3), Uscins (3), Stutzke (3), Schmidt, Thomas, Schmitz
Schiedsrichter: Schneider/Hartmann (Metzingen/Reutlingen)
Zeitstrafen: 2:4
Siebenmeter: 1/2:3/3