Jetzt helfen nur noch Siege. Nach dem 23:29 gegen Spanien am Donnerstag haben die deutschen Handballer gestern Abend im Kampf um den Einzug ins EM-Halbfinale den nächsten Dämpfer hinnehmen müssen. Im zweiten Spiel der Hauptrunde kassierte das Team von Trainer Alfred Gislason die zweite Niederlage.
Gegen Norwegen hieß es am Ende 23:28 (12:14) aus Sicht der DHB-Auswahl, die nun am Sonntag (18 Uhr/ARD) gegen Schweden und im abschließenden Spiel am Dienstag gegen Russland (18 Uhr/ZDF) gewinnen und zusätzlich auf Schützenhilfe hoffen muss, will sie noch im Turnier sein, wenn um die Medaillen gespielt wird.
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DHB-Team baut nach gutem Start ab
Wie schon tags zuvor gegen Spanien begann die deutsche Auswahl gegen die favorisierten Skandinavier gut. Die Abwehr mit Johannes Golla und Simon Ernst im Innenblock verdichtete die Räume und zwang die Norweger um Superstar Sander Sagosen vom THW Kiel immer wieder zu Würfen aus dem Rückraum, die oft eine sichere Beute von Keeper Johannes Bitter (neun Paraden in der ersten Halbzeit) waren.
Allerdings leisteten sich Julian Köster und Co. im Angriff einige unnötige Fehler, sodass der 5:3-Vorsprung (11.) schnell wieder verspielt war und die keineswegs überragend agierenden Norweger beim Seitenwechsel 14:12 führten.
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Nach Wiederbeginn hatte das Team um den starken Erik Thorsteinsen Toft (sieben Tore) die Partie dann fest im Griff (22:17, 26:21). „Norwegen hat weniger Fehler gemacht. Das ist eine sehr eingespielte Mannschaft. Das fehlt uns. Wir müssen viel Puzzle-Arbeit leisten. Trotzdem bin ich stolz auf meine Jungs“, sagte Gislason.
Während der Bundestrainer seine Schützlinge nach der zweiten Niederlage in Folge bis Sonntag wieder aufrichten muss, gehen die Schweden mit einem breiten Kreuz in das nächste Spiel.
Sonntag gegen starke Schweden
Die Mannschaft um die Flensburger Jim Gottfridsson und Hampus Wanne gewann nach dem 29:23 gegen Russland auch ihre zweite Hauptrundenpartie gegen Polen souverän mit 28:18. „Jetzt haben wir vier Punkte und wollen natürlich auch unsere restlichen Spiele gewinnen“, sagte Wanne, der trotz der vielen Personalprobleme im deutschen Team nichts von einer Favoritenrolle wissen will.
Und Gottfridsson ergänzte: „Das ist für die Deutschen ein Finale, für uns aber auch.“
Deutschland: Bitter (10 Paraden), Rebmann (36.-54. / 2 Paraden) – Golla (4), Wiencek (2), Reichmann (2), Wiede (2), Zerbe (2), Köster (3), Weber (3), Dahmke (n.e.), Stutzke (1), Ernst, Steinert (1), Schmidt (1), Zieker (2), Drux
Norwegen: Saeveraas, Bergerud (10 Paraden) – Aga, Sagosen (4), Barthold (4/1), Överjordet (2), Överby (1), Thorsteinsen (7), Tönnesen (1), Björnsen (3), Gullerud, O’Sullivan (1), Reinkind (3), Solstad (2), Gulliksen, Blonz
Schiedsrichter: Lah/Sok (Slowenien) – Zuschauer: 2026
Zeitstrafen: 2:3 – Siebenmeter: 1/0:1/1